Bergungsgruppe

Die Bergungsgruppe rettet Menschen und Tiere und birgt Sachwerte aus Gefahrenlagen, führt Sicherungsarbeiten an Schadenstellen durch, übernimmt leichte Räumarbeiten und richtet Wege und Übergänge her.

In jedem guten Haushalt gibt es eine Werkzeugkiste. Das THW besitzt eine auf Rädern: den Gerätekraftwagen (GKW). Etwa 16 Tonnen bringt das Fahrzeug auf die Waage, um Schraubenzieher, Zange und Hammer an die Einsatzstelle zu bringen. Bis zu neun Helferinnen und Helfer sind in der Gruppenkabine vorne mit an Bord.

Doch nicht nur handelsübliches Kleinwerkzeug verbirgt sich im Gerätekoffer im hinteren Teil des Fahrzeuges. Die Grundidee ist einfach: In den Gerätefächern und auf dem Dach wird alles mitgeführt, was im Einsatz gebraucht wird. Zu finden ist Großwerkzeug wie Schaufel, Krankentrage, ein tragbares Stromaggregat, Leitern und Stützen für einsturzgefährdete Häuser. Daneben Spezialwerkzeug für die Menschenrettung, beispielsweise das Abseilgerät sowie unterschiedliche Tragen, die auch als Seilbahn verwendet werden können.

Der Werkzeugkoffer des THW

Auch verschiedenste Geräte zum Anheben schwerer Lasten sind Bestandteil der Beladung. Sie werden benutzt, um Betontrümmer oder Teile verunglückter Fahrzeuge anzuheben. Betrieben werden sie mit verschiedenen Methoden: von Luft über Öldruck bis hin zum Hebelprinzip. Sie müssen ein breites Spektrum abdecken: kleinste Geräte, die direkt in Spalten geschoben werden können, bis hin zu größerem Gerät zum punktuellen Anheben von bis zu 40 Tonnen. Spezialgeräte zum Ziehen von Lasten gehören ebenfalls zum Spektrum des Fahrzeuges. Das Highlight hier: die fest im Fahrzeug verbaute Seilwinde, die direkt fünf Tonnen, mit Hilfe von einfacher Umlenkung wie beim Flaschenzug bis zu 10 Tonnen ziehen kann.

Damit die Hilfe auch ankommt, ist das Fahrzeug mit einem zuschaltbaren Allradantrieb versehen. So kommt man auch bei widrigen Straßenverhältnissen an entlegene Punkte. Der Schutz der Helfer ist ebenfalls wichtig: Im GKW vorhandene Pressluftatmer ermöglichen das Atmen selbst bei dichtem Rauch, Staub und giftigen Gasen.

 

Aufgaben der Bergungsgruppe

  • Erkundung von Schadenslagen
  • Vordringen zu Schadensstellen durch überwinden oder wegräumen von Hindernissen
  • Ortung verschütteter- und eingeschlossener Personen
  • Rettung von Personen und Leistung von erster Hilfe
  • Transport Verletzter aus dem Gefahrenbereich
  • Durchführung technischer Sicherungsarbeiten und ggfls. Niederlegung einsturzgefährdeter Bauwerksteile
  • Rettung/Bergung von Tieren und Sachgütern sowie Transport dieser aus dem Gefahrenbereich
  • Bekämpfung von besonderen Gefahren im Rahmen der Bergung (z.B. Wasser, etc.)
  • Ausleuchtung von Schadensstellen
  • Unterstützung anderer Fachgruppen technisch und personell
  • behelfsmäßiger Bau von Stegen und Brücken
  • Rettung/Bergung von Menschen, Tieren und Sachwerten aus Wassergefahren
  • Sicherungsarbeiten bei Uferbefestigungen, Damm- und Deichsicherung
  • Beräumung von Schadensstellen zur Wiederherstellung von Zu- und Abfahrten

Ausstattung der Bergungsgruppe

  • Gerätekraftwagen (GKW1)
  • Anhänger 7t Plane/Spriegel
  • Schweiß-  und Brennschneidausstattung
  • Motorsäge 350-550 mm Schnittlänge
  • Atemschutzgeräte
  • Rettungsausstattung
  • Krankentransportausstattung
  • Tauchpumpe 400Ltr./Min.
  • 2 Flutlichtscheinwerfer 1000 W
  • Hebekissenausstattung, pneumatisch 8 Bar
  • Trennschleifer tragbar mit Verbrennungsmotor
  • Hydraulikheber 100 kN, handbetrieben
  • Säbelsäge, elektrisch
  • Bohr- und Aufbrechhammer
  • Hebe- und Pressgerät 150kN, hydraulisch
  • Schere und Spreizer, hydraulisch mit Zubehör
  • Werkzeugsatz Holz- / Metall- / Steinbearbeitung
  • Leitern
  • Sprechfunkgerätesatz, digital (HRT)
  • Funkgerätesatz, digital (MRT)
  • Stromerzeuger 8 kVA, tragbar
  • Energieverteiler 16A
  • Flutlichtleuchten
  • Leuchtensatz
  • Sanitätshelferausstattung
  • Transportausstattung für Lasten
  • Sicherungsgerätesatz
  • Führungs- und Meldeausstattung
  • Spindelstützen
  • Einsatzgerüstsystem (EGS)

Gerätekraftwagen (GKW)